Eine Vorliebe, die im 19. Jahrhundert zu einer großen Mode beim britischen Adel wurde, stellte die Parforcejagd dar. Hierbei handelte es sich um eine Hetzjagd, bei der die jagende Hundemeute von Reitern in farbigen Jacken begleitet wurde. Bei der Jagd hatten die Tiere und Reiter mit verschiedenen natürlichen Hindernissen zu kämpfen, die sie überwinden mussten. Schon bald verbreitete sich dieses englische Phänomen auch in den übrigen europäischen Ländern. Seinen größten Boom auf tschechischem Gebiet erlebte dieses Hobby in Pardubice. Die hiesige Landschaft, die sich durch den Charakter eines englischen Parks auszeichnete, erwies sich als geeignet für Parforcejagden – bzw. für Hindernisrennen nach englischem Vorbild. Dank dessen wurde bereits im Jahre 1856 eine Rennbahn erbaut, die zum Anlass für die Austragung eines großen Hindernisrennens wurde – der sog. Großen Steeplechase von Pardubice (Velká pardubická), die am 5. November 1874 stattfand. Heute handelt es sich um den ältesten und schwersten Turf in Kontinentaleuropa. Jedes Jahr ist die Rennbahn Pardubice Austragungsort von bis zu einhundert Pferderennen, wobei sich neben der Großen Steeplechase von Pardubice auch Vielseitigkeitsrennen oder Gespannrennen einer langen Tradition erfreuen. Der Ort beheimatet auch Ausstellungen und die größte davon, im Rahmen der Begegnung von Menschen und Pferden, ist die Exposition Pferde in Aktion. Eine Neuigkeit sind Poloturniere. Auf dem Areal finden auch weitere Veranstaltungen statt, die für die breite Öffentlichkeit bestimmt sind, wie der Extremhindernislauf Taxis Gladiator Race, Extremgolf, Hunderennen, Festivals und weitere.