Das Nationalgestüt Kladruby nad Labem ist eines der ältesten Gestüte auf der Welt und gleichzeitig die Heimat der ältesten ursprünglichen tschechischen Pferderasse - des Altkladruber Pferdes, dessen Stammherde in weißer Farbe seit 2002 ein nationales Kulturdenkmal ist. Die Tradition der Pferdezucht in Kladruby nad Labem geht mindestens bis auf die Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück. Mehr als dreihundert Jahre lang (1579–1918) war das Gestüt ein kaiserliches Hofgestüt, in dem Pferde für den kaiserlichen und königlichen Hof in Prag und Wien gezüchtet wurden. Heute hält das Nationalgestüt ungefähr fünfhundert Altkladruber Pferde, und zwar in zwei Farbvarianten: weiß und schwarz. In Kladruby nad Labem selbst sind 250 Schimmel untergebracht. Für die ebenfalls 250 Rappen sorgt das Nationalgestüt in den einstigen Stallungen des fürstlichen Geschlechts der Auersperger in Slatiňany bei Chrudim. Zu kaiserlichen Zeiten wurden die Schimmel dieser Rasse für zeremonielle Zwecke am Hofe des Herrschers verwendet. Sie stellen wahrscheinlich sogar die weltweit einzige Rasse dar, die speziell dazu bestimmt war, kaiserliche und königliche Kutschen zu ziehen. Die Altkladruber Rappen wiederum wurden am Herrscherhof vor allem für Trauerfeierlichkeiten oder auch zu repräsentativen Zwecken durch hohe kirchliche Würdenträger verwendet. Diese einzigartige Rasse dient bis heute an königlichen Höfen. In der Tschechischen Republik sind die Altkladruber Pferde häufig bei verschiedenen Feierlichkeiten auf der Prager Burg zu sehen, und zwar vor allem bei Auftritten mit der Burgwache, sie sind aber auch bei der berittenen Polizei in Pardubice, Ostrava und Prag zu finden.